Das Therapiebecken, welches auf größtmögliche Sicherheit für Patient und Therapeut ausgelegt ist, wird ständig mit frischem Wasser eingespeist. An der Hinterseite befindet sich ein großes bio-mechanisches Filtersystem mit einem speziell patentiertem keimabtötenden Verfahren um für die Patienten möglichst keimarmes Wasser ohne Einsatz jeglicher Chemie zu gewährleisten.
Um den Therapieverlauf bestmöglich beobachten zu können befinden sich an drei Seiten Sichtscheiben.
Durch die veränderbare Wasserhöhe, Temperatur und Laufbandgeschwindigkeit ist eine auf den individuellen Genesungszustand des Patienten abgestimmte Therapie möglich.
Die Hunde werden durch den zusätzlichen Auftrieb bei entsprechender Wasserhöhe (bis zu 65% des eigenen Körpergewichtes wird durch das Wasser getragen) zu eigener aktiver Bewegung ermutigt und motiviert, ohne bereits vorgeschädigte oder rekonvaleszente Gelenke zu überfordern.
Die Gelenke bleiben bzw. werden durch die gezielte Bewegung wieder beweglich. Die Blutzirkulation im Bereich der Gelenke, als auch in der atrophierten Muskulatur wird gefördert, und bewirkt auch einen vermehrten Abtransport der angesammelten Schad- und Schlackstoffe. Der Inaktivitätsatrophie wird durch die Arbeit gegen den Wasserwiderstand vorgebeugt.
Festgestellt werden kann, dass die postoperative Rekonvaleszenz durch die Therapie im Wasser entscheidend minimiert wird. In kürzester Zeit laufen die Hunde beschwerdefrei, da die Bewegung im Wasser nicht vermieden wird, sondern die Tiere von sich aus, das heißt aktiv die korrekte Bewegung durchführen können.
Dadurch werden Folgeschäden wie z.B. der konsekutive Kreuzbandriss, frühzeitige Arthrosen, verhärtete Muskulatur mit Muskelknoten und Knorpelabnützungen aufgrund einer Überbelastung der gesunden Extremität vermieden.
Wann kann das Unterwasserlaufband nun speziell eingesetzt werden ?
Postoperativ
nach Kreuzbandoperationen, Patellaluxationen, Femurkopfresektionen, Bandscheibenoperationen, Sehnenein- und Abrissen, Kapseleinrissen und im Anschluss an bereits verheilte Frakturen sowie allg. Operationen im Bereich der Sehnen, des Bandapparates und der Muskulatur.
Konservativ
bei Gelenksproblemen, wie sie z.B. im Rahmen einer leichten HD entstehen können, wenn keine OP erwünscht oder möglich ist.
Bei Bandscheibenvorfällen kann mit einer konservativen Therapie im Wasser langfristige Beschwerdefreiheit erzielt werden.
Bei Überbeanspruchung, Prellung oder Zerrung der die Gelenke umgebenden Bandapparate und Sehnen, sowie bei Muskelfasereinrissen verschafft die Therapie im Wasser rasche Linderung der Beschwerden.
Vorbeugend
wird das Wasser vor allem bei alten Hunde eingesetzt. Gerade diese bewegen sich im Wasser wieder effizienter, wodurch nicht nur Schmerzen verringert, sondern auch die Lebensfreude unterstützt wird. Oftmals arthrotische Gelenke und die steifer werdende Muskulatur werden wieder beweglich ohne dabei überfordert zu werden.
Einer alterbedingten Muskelatrophie kann dadurch vorgebeugt werden.
Ein weiteres Einsatzgebiet stellt das schonende Aufbautraining von Leistungs- und Sporthunden dar.
Therapieablauf
Nach einer Eingangsuntersuchung und einer genauen Analyse des Gangbildes im Freien darf ihr Hund dann ins Therapiebecken.
In der ersten Sitzung, in der der Hund - egal ob wasserscheu oder nicht - nur ein oder zwei Minuten abgesenkt wird, muss er anfangs lernen, am Band seinen Laufrythmus zu finden.
Je nach Patient und Vorschädigung wird nun ein individueller Therapieplan erstellt, der persönlich abgestimmt von 1x wöchentlich bei ambulanten bis 2 x täglich bei stationär aufgenommenen Patienten alle Möglichkeiten offen lässt.
Die Zeit im Therapiebecken wird auf maximal 20 Minuten pro Sitzung ausgedehnt.
Besonders aber bei alten Hunden werden die Sitzungen manchmal nicht unterbrochen, sondern einfach der Abstand zwischen den Therapieeinheiten deutlich verlängert, aber kontinuierlich fortgesetzt